Make-or-buy, bzw. auf Deutsch Eigenfertigung oder Fremdbezug stellt die Frage danach, ob materielle oder immaterielle Güter oder Dienstleistungen selbst hergestellt oder von Lieferanten bezogen werden. Im Softwarebereich ist mit Aufkommen der "X as a Service"-Modelle allerdings immer mehr von Make-or-buy/pruchase zu reden, da Software, Infrastruktur oder Plattformen immer öfter gemietet und nicht gekauft werden.
1. Kategorien
- Purchase
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Beschaffung von Standardsoftware am Markt
- Buy
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Kauf und Einführung von Standardsoftware
- Rent
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Mieten von SaaS/PaaS/IaaS/…
- Make
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Erstellung von Individualsoftware
- Fremdentwicklung
- Eigenentwicklung
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Beauftragung der Erstellung durch eigene IT-Abteilung
- End-/Power-User-Computing
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Nicht-Programmierer erstellen die Lösung selbst, mit Office-Produkten
2. Parameter
- Kosten
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Rechtfertigen die hohen Kosten für Eigenfertigung den Fremdnbezug?
- Produkt
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Existieren angemessene Produkte für Fremdbezug am Markt?
- Produktionskapazität
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Stehen hinreichende Kapazitäten für Eigenfertigung zur Verfügung?
- Finanzmittel
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Ist die Finanzierbarkeit einer Eigenfertigung gegeben?
- Lieferanten
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Erfüllen die Lieferanten die Anforderungen, um eine Eigenfertigung zu bewerkstelligen?
- Mitarbeiter
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Gibt es im Unternehmen das Potential für eine Eigenfertigung?
- Marktentwicklung
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Ist eine Eigenfertigung im Rahmen der Marklage und Unternehmensstrategie zu rechtfertigen?
- Know-How
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Geht dem Unternehmen (zu viel) an anderen Stellen nötige Kompetenz im Rahmen einer Eigenfertigung verloren?
3. Pro/Kontra: "Make"
- Pro
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Lösung passt optimal zu den unternehmensinternen Prozessen
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Know-How und Leistung verbelibt vollständig im Unternehmen und verschafft einen Wettbewerbsvorteil vor dritten
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keine Abhängigkeit von Lieferanten
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- Kontra
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hohe Kosten für Erstellung und insbesondere Pflege
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Umfang eines solchen Projektes mit nachträglichen Änderungen kann sehr leicht falsch eingeschätzt werden
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Bündelung von Kompetenzen abseits des Kerngeschäftes
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4. Pro/Kontra: "Buy"
- Pro
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Fokus liegt weiterhin auf dem Kerngeschäft
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Verringerung der Fertigungstiefe
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unternehmerisches Risiko liegt nun (teilweise) beim Lieferanten
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- Kontra
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je nach Integration: hohe Lieferantenabhängigkeit
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geringe Flexibilität
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Möglichkeit, dass Betriebsgeheimsnisse nicht gewahrt werden
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tiefe Einschnitte in die Organisation bei Einführung
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