1. Strategien

1.1. Pilotierte Einführung

Piloteinführung in einer Region und einem Funktionsbereich.

Pro
  • keine Fehlerwiederholung

  • sehr hohe Sicherheit

  • geringer, gleichmäßiger Ressourcenbedarf

Kontra
  • zeitintensiv

  • ggf. unkoordinierte Vorwegnahme

1.2. Step-by-step (regional)

Sukzessive/überlappende Einführung in einzelnen Regionen.

Pro
  • Erfahrungsgewinn

  • Bildung von Multiplikatoren

  • geringes Risiko

  • geringer, gleichmäßiger Ressourcenbedarf

  • sukzessive Optimierung

Kontra
  • hohe Ahängigkeit von der ersten Einführung

  • lange Einführungszeit

  • Synchonisationsbedarf

1.3. Step-by-step (funktional)

Sukzessive/überlappende Einführung in einzelnen Funktionsbereichen.

Pro
  • Erfahrungsgewinn

  • geringe Komplexität für das Projektmanagement

  • geringes Risiko

  • geringer, gleichmäßiger Ressourcenbedarf

  • sukzessive Optimierung

Kontra
  • isolierte Betrachtung von Organisationseinheiten (ist in der Ablauforganisation schwierig)

  • lange Einführungszeit

  • Synchronisationsbedarf

  • evtl. sinkende Motivation im Projektverlauf

1.4. Stichtagseinführung ("Big Bang")

Die Einführung erfolgt gleichzeitig und übergreifend in unterschiedlichen Regionen und Funktionsbereichen

Pro
  • schnellste Variante

  • keine "Unruhe" während der Dauer einer langen Umstellungsphase im Unternehmen

  • hohe Motivation

  • Produktivnahme ganzer Prozesse = hoher Integrationsnutzen

Kontra
  • ggf. wiederholte Fehler (in unterschiedlichen Regionen und Funktionsbereichen)

  • hohe Belastung

  • hohes Risiko

  • schwierige Konsolidierung und komplexes Projektmanagement

2. Hilfsmethoden

2.1. Paralleleinführung

Trotz Umstellung auf ein neues Verfahren wird das alte Verfahren beibehalten (zumindest eine zeitlang).

Pro
  • Kontrolle des neuen Verfahrens gegenüber dem alten Verfahren

  • aktiv gepflegtes "Backup", falls alles schief läuft

Kontra
  • erheblicher Mehraufwand für die Benutzer

2.2. Sandbox-Verfahren

Die einzuführende Software wird in einer isolierten, oft virtuellen, Umgebung getestet[1]. Oft erfolgt eine mehrstufige Durchführung, z. B.:

  1. Sandbox: Exploratives Testen durch Entwickler

  2. Dev-System: Test entwickelter Features

  3. QS-System: Abnahme durch Qualitätssicherung, Tests mit Echtdaten

  4. PROD-System: Tatsächliches Produktivsystem

    Pro
    • sehr sicher (höchste Risikominimierung)

    • durch Tests mit Echtdaten kann sichergestellt werden, dass alle Features produktiv laufen

    Kontra
    • sehr zeitraubend

    • durch virtuele Laufzeitumgebung kann Leistungsfähigkeit/Performance der Produktivumgebung schwer eingeschätzt werden


1. Eine solche Vorgehensweise gilt nicht nur für die initiale Einführung von Software sondern wird auch oft im Zusammenhang mit Updates oder sonstigen Aktualisierungen wie Customizing verwendet.